1976 - 1986

Der Weg zum 75-jährigem Jubiläum ...

1976

An der traditionellen Schützenwallfahrt Anfang Mai in Telgte waren wir mit 180 Teilnehmern die stärkste Gruppe der anwesenden Schützenbruderschaften. Darüber hinaus hatten wir mit Bernhard Waschk als Lektor, Hermann Innig als Organist, Heinrich Honermann mit seinen Husaren, Otgerus-Schützen als Messdiener und Kollektanten, einen maßgeblichen Anteil an der Gestaltung des Hochamtes mit Weihbischof Dr. Reinhard Lettmann, dem späteren Bischof von Münster, übernommen. Leider mussten wir in diesem Jahr mit Oberst Hans Doods und Vorstandsmitglied Hans Völker zwei treue Schützen zu Grabe tragen. Aus diesem Grund wurden mit Alfred Dertmann und Werner Robers wurden zwei „Neue“ in den Vorstand aufgenommen.

1977

Auf einer Vorstandssitzung im Gasthof Kresken „To Upkamer“ wurde Pfarrer Alfred Stukenkemper als neuer Präses vorgestellt. Nachdem das vergangene Jahr dadurch gekennzeichnet war, unsere Schützengemeinschaft zu festigen, wurden auf der Generalversammlung viele Vorschläge zugunsten der Throngemeinschaft diskutiert. Beim Schützenfest gelang es Karl Lüdiger, den Rest des Vogels von der Stange zu holen. Zur Königin erkor er sich Frau Trude Renner. Am Abend feierte man in einer überfüllten Stadthalle einen tollen Krönungsball.

1978

Als Ersatz für das Kappenfest feierten wir ein wunderschönes Frühlingsfest. Über 100 Bäume und über 1000 Tulpen und Nelken, ein Gartenhäuschen und beleuchteter Springbrunnen hatten die Stadthalle in einen Frühlingspark verwandelt. Für 18-jährige Vorstandstätigkeit bedankte sich die Generalversammlung bei Heinrich Terliesner und wählte Berni Gajewiak und Heinz Wensing neu in den Vorstand.

1979

Wenn ein Oberst selber Schützenkönig wird, dann ist das schon ein be­sonderes Ereignis. Mit dem 173. Schuss gelang dieses unserem Oberst Alois Lensker, er erfüllte sich damit einen langgehegten Wunsch. Der Jubel der vielen Schützen wollte nicht enden, als er sich mit seiner Königin Hilde Lammerding präsentierte. Für König Alois war es ein erfolgreiches Jahr, denn im Frühjahr konnte er auch den Bürgermeister-Ellers-Pokal gewinnen. Zu den schönsten Erleb­nissen seiner Regentschaft zählte er: Das Frühlingsfest mit Blumenbogen, den Königinnentag mit Kutschfahrt, den Schützentag 1980, das Bundeskönigsschießen in der „Schüt­zenstadt Neuß", vor allem aber den Kappenball in der zur Dorfschänke umgebauten Stadthalle. Als er dann zum Höhepunkt seiner Regentschaft an seinem 50. Geburtstag, im Januar 1981, die Glückwünsche von über 100 Musikern und ebenso vielen Schützenfreunden auf seiner „Rampe“ entgegennehmen konnte, gönnten ihm alle diese Freude, als Dank für jahrelanges Mühen um den Bürgerschützenverein St. Otgerus.

1980

Die Sportschützen melden ein seltenes Ergebnis: Die drei Brüder Peter, Jörg und Jan-Gerd Kresken wurden Vereinsmeister unserer Sportschützen. Auf der Pfarrkirmes von St. Otger erreichten wir wieder mit der Organisation des „Ponyreitens“ und mit den Staplerfahrten einen Betrag von 1857,- DM.

1981

Nach zwei Jahren der Regentschaft als König der Otgerus-Schützen übernahm Alois Lensker wieder das Amt des Oberst und bedankte sich bei seinem Schützenfreund und Nachbarn Heinrich Osterholt, der ihn zwei Jahre als Oberst gut vertreten hatte. Bei den Kompanieabenden in den Gaststätten Töpferkrug, To Upkamer und Hilgenberg wurde ein junges Team neuer Offiziere vorgestellt: Heinrich Ellers, Günter Dieks, Karl-Heinz Hillenkötter und Friedhelm Terliesner. In den Jahren 1979-80 waren bereits Hermann Lensker, Georg Eilhard, Robert Heming und Dieter Buning zu Offizieren ernannt worden. Das Vogelschießen war selten so spannend wie im Jahre 1981. Bis zuletzt lieferten sich nicht weniger als zehn ernsthafte Bewerber einen spannenden Kampf. Mit dem 356. Schuss übernahm König Hermann Lensker die Würde von seinem Vater. Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte löste damit der Sohn den Vater als König ab. König Hermann erkor sich Marlies Heming zu seiner Mitregentin. Beim Dämmerschoppen vor dem Fest wurde unter dem Jubel von 170 Schützen Michael Steinbach als 500. Mitglied in die große Jungschützengemeinschaft aufgenommen. Am 11.11.81 wurde zur Freude aller Schützen unser Vorstandsmitglied Franz Bialdyga und Helga Herdes zum Karnevalsprinzenpaar 1982 gekürt.

1982

Zu einem eindrucksvollen Treffen der Schützenbruderschaften wurde das 19. Diözesanprinzen- und das 10. Schülerprinzenschießen in unserer Stadt. Nach der Schützenmesse auf dem Rathausplatz und dem großen Festzug lief, neben dem sportlichen Wettkampf, im Losbergpark ein vielfältiges Programm ab. Nach diesem bis dahin wohl größten Schützentreffen in Stadtlohn waren wir alle stolz auf das Lob der Diözesanleitung: „Niemals zuvor bei einem Prinzenschießen haben wir derart gute Bedingungen in so vorteilhafter Umgebung vorgefunden.“ Zu einem weiteren Höhepunkt wurde unsere Teilnahme am 400-jährigen Jubelfest unseres Brudervereins der St. Georgius-Schützengilde. Unsere St. Otgerus-Sportschützen feierten im September ihren größten sportlichen Erfolg als der 14-jährige Gregor Brockherde Bundesschülerprinz in Vechta wurde. Mit Musik, Begrüßungstransparent und Geschenken wurde ihm ein unvergesslicher Empfang durch Bürgermeister Bernhard Horst, durch die Sportschützen, durch seine Schützenbrüder aber auch von seinen Nachbarn bereitet. Erstmals traten die neuen Fahenschwenker Manfred Klümper, Peter Kresken, Klaus Mesken, Werner Schmäing und Klaus-Dieter Weßing beim Schützenfest auf und werteten damit den Umzug des Vereins auf.

1982: Schützenfreunde auf der Bank: Fritz Kühle, Bernhard Krieger, Fritz Steffen, Gerhard Bitting

1983

Auf der Generalversammlung wurde unser langjähriger Major Heinrich Osterholt verabschiedet und Werner Ellers zu seinem Nachfolger gewählt. Heinz Winking übernahm als Hauptmann die 3. Kompanie. Beim Vogelschießen holte Ludwig Assing, ein Mitglied der Husarenkapelle den Rest des Vogels von der Stange. Elisabeth Lammers, Wirtin aus dem Kettlerhaus, wurde seine Königin. Wegen der Bauarbeiten in der Innenstadt und der Freilegung des alten Marktpütts, fanden die Gefallenenehrung und die hl. Messe auf dem alten Friedhof und die Parade auf dem Busbahnhof statt.

Werner Ellers Major 1983-1996, danach Oberst von 1996 - 2001

1984

Beim Frühlingsfest erntete die Throngemeinschaft für die Aufführung eines Tanzes zum aktuellen Clap-Clap-Song, ebenso großen Beifall wie die „Breakdancers“. Zum 150jährigen Jubiläum des Wessendorfer Schützenvereins zogen wir nach alter Tradition mit den vielen Gastvereinen zum Marktplatz zum traditionellen Fahnenschlag. Der Jubelverein wählte in diesem Jahr den ersten Bischof von Münster und Gründer der Urpfarre von Loen, den Hl. Luidger, zu ihrem Schutzpatron. In den Jahren 1979 - 1984 leitete unser Präses Pfarrer Alfred Stukenkemper die Neugestaltung der St. Otger Kirche. Die Restaurierung fand mit der Altarweihe durch Bischof Reinhard Lettmann einen feierlichen Abschluss. Durch das Künstlerteam Prof. Hillebrand und Heiermann erhielt das Bild des Hl. Sebastianus, des Schutzpatrons aller Schützen, unter den Säulenbildern einen würdigen Platz.

1985

Das Kappenfest stand unter dem Motto „Kappenball auf dem Traumschiff“ und wurde zu einem großartigen Erfolg. Die Generalversammlung beschloss eine Programmänderung für das Schützen­fest: Die Parade wurde von Samstagnach­mittag auf Sonntagvormittag verlegt, die Fahne wurde am „Deutschen Eck“ und der Thron in der Innenstadt in Marktnähe ausgeholt. Neuer Schützen­könig wurde Georg Serowy, dem es gegen 15.00 Uhr gelang, mit dem 271. Schuss den arg zer­zausten Vogel von der Stange zu holen. Zur Königin erkor er sich Hedwig Könning, geb. Vennemann. Das Schützensilber aus dem Jahre 1909 des Opas von Georg Serowy, Bernhard Thering vom „Kapellenbülten“ ziert bereits seit langem unsere traditionsreiche Königskette, ebenso wie das Silber von Opa Conrad Könning, König des Jahres 1910, aus der Fa­milie der Königin Hedwig Könning. König Georg freute sich über diesen Glückstreffer, denn damit war er bereits auch unser Jubelkönig für das Jubiläumsjahr 1986.

1986

Zum Auftakt des Jubiläums fand im Ja­nuar im Losbergspieker ein recht inter­essantes „Königstreffen“ statt. Vorsit­zender Hermann Völker konnte 30 Kö­niginnen und Könige begrüßen. Sein besonderer Gruß galt der Königin von 1929 Anna Harira, geb. Vormann, der Königin von 1933 Frau Bernhardine Thiele geb. Terhechte sowie dem Kö­nigspaar von 1938 Bruno Jansen und Bernhardine Menzel geb. Thesing. Im Jubiläumsjahr erhielt die Schützenbruderschaft eine neue Fahne. Den Tag der Fahnenweihe feierten wir im Januar am Sebastianustag. Eine be­sondere Ehre war es für den Fahnenoffizier a. D. Hubert van Bömmel, als er die Nachbildung der Fahne, die er bereits beim Jubiläum 1936 als junger Offizier getragen hatte, nach nunmehr 50 Jahren die Stufen zum Altar der St. Otgerus ­Kirche hochtragen durfte. Nach der Weihe durch Präses Pastor Stukenkemper. übergab er die Fahne, sichtlich bewegt, seinen jüngeren Offizieren. Eindrucksvoll erklärte unser Präses die Inschriften der Fahne, und die Husarenkapelle erhielt für ihre musikalischen Beiträge den Applaus der Zuhörer. Im überfüllten Kettelerhaussaal wurde von Sabine Kresken ein Gedicht vorgetragen. Das Gedicht von der Heimatdichterin Magda Keizers über die Vereinsgeschichte und über die neue Fahne fand den Beifall der Festgäste. Nach dem Kaffeetrinken und Frühschoppen wurde die Fahne zum Vereinslokal Kresken gebracht. Für Gerd und Anneliese Kresken war es ein Festtag. Zur Generalversammlung, traditionell vierzehn Tage vor Ostern, zog der Spielmannszug der KG nach altem Brauch durch die Nachbarschaften der Stadt, um die Jahreshauptversammlung anzukündigen. Die Schützen folgten dem Ruf und wählten Felix Lensing, Peter Doods und Alfred Dertmann erneut für fünf Jahre in den Vorstand. Mit der Bekanntgabe der Mitgliederzahl von 534 und dem Wunsch nach einem schönen Jubiläumsverlauf schloss der Vorsitzende Hermann Völker die Generalversammlung 1986.